Vor einigen Tagen folgte die JU Buchdorf der Einladung der dort ansässigen Biogasanlagenbetreiberfirma „Naturenergie Buchdorf GmbH & Co KG“ sich, bereits vor der eigentlichen Eröffnung im nächsten Jahr, ein Bild über die Anlage, die Funktionsweise, sowie die technischen Abläufe in Ihrer Anlage zu bilden.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden der JU Buchdorf (Peter Hirschbeck) erläuterte Willibald Lechner (einer der beiden Geschäftsführer) die Grundfunktionsweise, sowie die technischen Daten ihrer Biogasanlage. Er erklärte, dass aus dem 15000m³ großen Fahrsilo eine tägliche Menge von ca. 60m³ Maissilage benötigt wird, um den Betrieb am laufen zu halten. Diese Menge wird über eine automatische „Fütteranlage“ in die beiden je 1500m³ fassenden Hauptfermender (Hauptgärbehälter) eingebracht, wo der eigentliche Gärprozess stattfindet. Im Nachgärbehälter wird der Gärprozess vollständig abgeschlossen, und anschließend die Masse in die beiden Endlagerbehälter (insg. ca. 6000m³) gepumpt. Dieses vergorene Substrat kann dann wieder als wertvoller Dünger auf die Felder ausgebracht werden, wodurch energieaufwendiger Mineraldünger ersetzt werden kann. Hierbei ist besonders wichtig, dass die Buchdorfer Betreiber Wert darauf legen, dass in Ihrer Anlage keinerlei Abfälle vergoren werden.
Das entstandene Biogas wird dann, nach einer Reinigung, den beiden Gasmotoren zugeführt, die daraus eine elektrische Energie von ca. 670 kW, sowie eine thermische Leistung von ca. 850 kW erzeugen. Die entstandene elektrische Energie der Anlage wird vollständig in das Stromnetz eingespeist, die thermische Energie wird zum größten Teil über eine Fernwärmeleitung mit Wärmetauscher der JVA Kaisheim zugeführt.
Im Anschluss an die Einführung wurden die ca. 80 Besucher durch die Anlage geführt und erfuhren hierbei sehr viel Interessantes und Wissenswertes über das neuartige Pumpsystem, sowie die vollautomatische SPS Steuerung mit Visualisierung, welche es auf einfachstem Weg ermöglicht, die Anlage zu kontrollieren, zu steuern und zu dokumentieren.
Die Betreiber legten ebenfalls Wert darauf, dass die Anlage ohne staatliche Investitionszuschüsse gebaut wurde, und größtenteils von Firmen aus der angrenzenden Region geplant und realisiert werden konnte. Dies wurde durch die Ausweisung eines Sondergebietes der Gemeinde Buchdorf ermöglicht; zudem durchlief die Anlage während der Planungsphase die Prüfung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) durch die Regierung von Schwaben in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Donau-Ries, die aufgrund ihrer Anlagengröße nötig war.
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Am Ende der Führung bedankten sich die Betreiber bei den Besuchern für das breite Interesse an Ihrer Anlage und stellten einen Tag der offenen Tür im nächsten Jahr für alle Interessierten in Aussicht, sobald alle Außenanlagen fertig gestellt sind. Die Besucher waren positiv überrascht über die geringe Geräusch- und Geruchsentwicklung bei der Biogasanlage und waren auch sichtlich begeistert über die vielen Informationen, die sie während der Führung erhalten hatten.