Junge Union unterstützt Windkraft in der Region

Der Kreisverband der Jungen Union Donau-Ries spricht sich für die Nutzung der Windenergie im Landkreis aus. Ebenfalls begrüßt wird das Vorhaben des Landkreises, ein „Landkreiswindrad“ in Form einer Genossenschaft zu realisieren.


Oberndorf – Nach intensiver Diskussion hat sich die Kreisvorstandschaft der Jungen Union Donau-Ries auf ihrer letzten Kreisausschusssitzung mehrheitlich für die Nutzung der Windenergie im Landkreis ausgesprochen. Die Umsetzung des von der Regierung beschlossenen Ziels, bis 2020 einen Anteil von 35 % des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien abzudecken, erfordere einen massiven Ausbau regenerativer Energieträger im gesamten Bundesgebiet. „Wir müssen uns deshalb im Landkreis alternativen Energien öffnen; dazu gehört auch die Windkraft.“, meint JU-Kreisvorsitzender Steffen Dollmann (Deiningen). Die angestrebten Ziele ausschließlich mit Photovoltaik und Biomasse zu erreichen, sei nicht möglich, auch im Hinblick auf die vor allem in der Riesregion drohende Flächenkonkurrenz beim Anbau von Biomasse.

 

Energiegenossenschaft realisiert Windanlage

 

Auch das geplante Projekt eines Landkreiswindrads wird begrüßt. Hierbei sollen der Landkreis, interessierte Kommunen sowie Investoren die Möglichkeit haben, sich in Form einer Energiegenossenschaft an einer Windanlage zu beteiligen. „Nur durch diese Beteiligung von Kommunen und Bürgern können die Windkraft und damit die Energiewende vor Ort realisiert werden“, meint Thomas Pollithy (Fremdingen). Positiv hebt die Junge Union hervor, dass es sich bei diesem Ziel nicht um eine flächendeckende Nutzung der Windenergie handelt: „Um die in Bayern angestrebten 1500 Windanlagen zu errichten, müssten in jedem der etwa 70 Landkreise 20 neue Windanlagen entstehen“, erklärt Michael Wimmer (Asbach-Bäumenheim) und deutet damit die Standortproblematik in der Region an: Die Junge Union Donau-Ries spricht sich für die Konzentration jeweils mehrerer Anlagen an einzelnen, ausgewählten Standorten aus, um eine flächendeckende Beeinträchtigung des Landschaftsbildes auszuschließen.

 

Aus der Region für die Region

 

Durch das Konzept eines Landkreiswindrads mit oben beschriebenen Beteiligungen könnten Bürger und Kommunen selbst zu Betreibern werden und mehrfach von Windkraftanlagen profitieren: „Zum einen kann Strom aus der Region für die Region bereitgestellt werden, zum anderen verdienen alle an der entsprechenden Vergütung“, begrüßt Joachim Fackler (Donauwörth) das vorgestellte Projekt.

Insgesamt ist die Junge Union Donau-Ries deshalb vom Konzept des Landkreiswindrads überzeugt und unterstützt entsprechende Planungen der Windkraftnutzung im Landkreis. (tp)

JU meets Landrat Stefan Rößle

Beim Start der neuen Veranstaltungsreihe „JU meets ….“ konnten die interessierten JU´ler aus dem Landkreis Donau-Ries mit Landrat Stefan Rößle über aktuelle Themen diskutieren.

Mittels einer Powerpoint-Präsentation zeigte Stefan Rößle den JU´lern auf, was derzeit den Landkreis und seine Kreisräte bewegt und beschäftigt.  Unter dem Dach von „Soliden Finanzen“ befinden sich die drei Säulen „Bündnis für Familie“, „Lernender Landkreis“ und „Energieforum“.

Das ambitionierte Ziel einer Entschuldung bis zum Jahr 2015 ist bereits weit fortgeschritten. Die Schulden haben sich seit dem Start des Projektes im Jahr 2004 von 25,9 Mio. Euro auf aktuell ca. 8 Mio. Euro reduziert. Diese Entschuldung schafft eine solide Ausgangsbasis für zukunftsweisende Investitionen für den Landkreis.

Beim Bündnis für Familie wurden einige Projekte wie „Leihomas“, „Ausbildung von Babysittern“ und die „Ferienbetreuung von Kindern“ bereits erfolgreich umgesetzt. Von Seiten des Landkreises aus werden hier auch künftig weitere Anstrengungen unternommen um die Lebensqualität im Donau-Ries zu verbessern um der demographischen Entwicklung etwas entgegenzuwirken. Bei der derzeitigen Altersstruktur im Landkreis werden im Jahr 2030 bis zu 5.000 Menschen weniger wohnen als heute.

Das geplante Bildungsnetzwerk, welches sämtliche Weiter- bzw. Fortbildungsangebote im Landkreis aufzeigt, fällt ebenso wie die erfolgreich gestartete Hochschulinitiative unter den Bereich des lernenden Landkreises. Hierbei wurde erreicht dass am TCW eine Außenstelle der Hochschule Augsburg eingerichtet wird und einzelne Seminare komplett in Nördlingen abgehalten werden. Dies soll die angehenden Führungskräfte in der Region halten.

Beim „Energieforum“ steht der flächendeckende Einsatz von regenerativen Energien als auch das Energiesparen im Fokus der Bestrebungen des Landkreises.  Der Landkreis hat sich das Ziel gesetzt bis zum Jahr 2020 20 % der Gesamtenergie im Landkreis einzusparen und nochmals 20 % zusätzlich aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Hier sind bereits erste Erfolge zu erkennen, die z. B. durch die energetische Sanierung von Gebäuden die dem Landkreis unterliegen umgesetzt wurden. Auch das bereits in der Presse mehrfach eingegangenen Landkreiswindrad ist ein wichtiger Bestandteil des Energieforums.

Bereits während der Einführung durch Landrat Stefan Rößle und in der anschließenden Diskussion zeigten die anwesenden JU´ler dass sie sich mit den einzelnen Themenfeldern, vor allem der Energiewende, bereits beschäftigten und hier auch ihren Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung leisten wollen.

Auf der Suche nach Gleichgewicht in der Energiepolitik

Im Reimlinger Schloss diskutierten Bürger, Politiker, Landwirte und Umweltschützer

Reimlingen. „Energiewende in Deutschland – Auswirkungen auf unsere Region“ war die Podiumsdiskussion überschrieben, die im Schloss Reimlingen gemeinsam von den Ortsverbänden der CSU und JU sowie vom Kreisverband der Jungen Union organisiert worden war. Lebhaft und konstruktiv diskutierten zahlreiche Bürger aus dem Ries und aus Nachbarregionen mit drei geladenen Experten, die den Atomausstieg und die damit verbundene Stärkung der Erneuerbaren Energien aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten.

 

Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden JU-Kreisvorsitzenden Joachim Fackler aus Donauwörth übernahm der Reimlinger CSU-Vorsitzende Edmund Ratka die Moderation des Abends. Zunächst hatten die Referenten Gelegenheit zu einem Eingangsstatement. Den Anfang machte der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein aus Günzburg, der wirtschaftspolitischer Sprecher und Energieexperte der CSU-Landesgruppe im Bundestag ist. Nüßlein räumte ein, dass die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke im Herbst letzten Jahres ein politischer Fehler gewesen war. Jetzt gelte es den raschen Ausstieg zu meistern, der nach dem Reaktorunglück in Japan gesellschaftlicher Konsens sei. Ein wichtiger Schlüssel liegt für Nüßlein dabei in der technologischen Entwicklung, die zu einer stärkeren Effizienz Erneuerbarer Energien führe und die weiter gezielt vorangetrieben werden müsse. Gleichzeitig mahnte Nüßlein, dass auch der Atomausstieg einen Preis habe. In Anspielung auf den Widerstand aus Reihen der Grünen und der Umweltverbände gegen bestimmte Pumpspeicherwerke und Windkraftanlagen mahnte er: „Man kann nicht immer nur Nein sagen.“

Otto Körner, der Regionalreferent des Fachverbandes Biogas, zeichnete eindrucksvoll das Potenzial seiner Branche für die Energiewende nach: „Biogas ist ein Multitalent.“  Mit Biogas könne nicht nur Strom und Wärme erzeugt werden, es ließe sich außerdem in das Gasnetz einspeisen und als Kraftstoff nutzen. Außerdem sei Biogas weitaus weniger als Solar- und Windkraft von der Witterung abhängig und damit ein verlässlicher Energielieferant.

Schließlich hob Dr. Jürgen Schittenhelm aus Oettingen, der den Bund Naturschutz vertrat, das Energiesparen als entscheidenden Beitrag für die Energiewende hervor, wofür er großen Applaus aus dem Publikum erhielt. Außerdem gelte es eine Energieversorgung zu etablieren, die sich auf die Erneuerbaren Energien stütze, gleichzeitig aber auch den Umwelt- und Landschaftsschutz respektiere. Hier müsse standortspezifisch und im Einzelfall entschieden werden, plädierte Schittenhelm: „Im Ries beispielsweise hat die Anzahl der Biogasanlagen nun eine kritische Masse erreicht.“

Nüßlein, der maßgeblich an der Neufassung des „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (EEG) beteiligt war, wies darauf hin, dass die staatlichen Förderinstrumente entsprechend angepasst wurden. Ab kommendem Jahr würden nur noch Biogasanlagen gefördert, die gleichzeitig ein Konzept zur Wärmenutzung hätten. Außerdem dürften dann nur noch maximal 60 Prozent Mais zugeführt werden.

Die Energiegewinnung aus Biomasse bildete dann auch einen Schwerpunkt in der Diskussion mit dem Publikum. Angesichts der Sorge vor Monokulturen in der Landwirtschaft unterstrichen mehrere anwesende Anlagenbetreiber ihr Bemühen um eine stärkere Differenzierung ihrer Pflanzen. So wird etwa in der Biogasanlage in Reimlingen viel mit Klee gearbeitet. Otto Körner vom Fachverband wies darauf hin, dass es auch noch andere Alternativen zum Mais gebe. Damit diese wirtschaftlich verwendet werden können, müssten aber entsprechende Anreize von staatlicher Seite gesetzt werden. Die gegenwärtige Intensivierung in der Landwirtschaft lasse sich außerdem nicht in erster Linie auf Biogas zurückführen.

Letztlich waren sich sowohl die Zuhörer Buy Zithromax , die sich engagiert an der Diskussion beteiligten und zu denen auch mehrere Kommunalpolitiker aus der Region zählten, einig, dass es eine schwierige Balance zwischen der Belastung der Bürger, der Umwelt und der Wirtschaft zu finden gelte. Statt ideologischer Streitereien sollten die Belange aller Beteiligten gehört und immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Nüßlein betonte abschließend noch einmal auf die Vorbildfunktion Deutschlands: „Wir müssen der nun Welt zeigen, dass wir unsere industrielle Wettbewerbsfähigkeit und unseren Wohlstand auch mit Erneuerbaren Energien  erhalten können.“ Im Anschluss an die Podiumsdiskussion lud der  Reimlinger JU-Vorsitzende Bernd Mielich zu einem Stehempfang im Foyer des imposanten Schlossgebäudes ein, wo die Gespräche noch bis spät in den Abend andauerten.

 

Bildunterschrift

Großes Interesse und lebhafter Meinungsaustausch: Auf dem Podium diskutierten der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein, der Reimlinger CSU-Vorsitzende Edmund Ratka, Otto Körner vom Fachverband Biogas und Dr. Jürgen Schittenhelm vom Bund Naturschutz (v.l.n.r.).