München (ddp-bay). Der Vorsitzende der bayerischen Jungen Union, Stefan Müller, fordert eine gründlichere Aufarbeitung des CSU-Debakels bei der Landtagswahl im September. Mit der bisherigen Analyse sei er nicht zufrieden, kritisierte Müller in der neuen Ausgabe des JU-Magazins «Der Bajuware». Er mahnte: «Wir dürfen nicht meinen, es genüge einfach, die Köpfe auszutauschen, die unsere Politik machen.»
Vielmehr müsse die CSU strukturell und organisatorisch die Weichen neu stellen. Ferner müsse geprüft werden, wo die Partei inhaltlich Diskussionsbedarf habe, forderte der CSU-Bundestagsabgeordnete. Er fügte hinzu: «Wenn die CSU beispielsweise nicht mehr mitbekommt, dass sich die Gesellschaft weiterentwickelt, dann haben wir offensichtlich massiven Diskussionsbedarf. Genau das ist aber bei dieser Landtagswahl passiert.»
Müller betonte, in den vergangenen Jahren habe die CSU zu wenig darauf geachtet,dass die Menschen «in der Breite» hinter ihrer Politik stehen. Die Partei müsse wieder mehr auf die Bürger hören, statt ihnen einfach den «Ratschluss der Regierungspolitik» vorzusetzen. Der JU-Chef mahnte: «Um das zu erreichen, müssen wir das derzeitige Themenvakuum, das die CSU entstehen ließ, mit konkreten Positionen und Maßnahmenkatalogen beenden.» Besonders wichtig seien hier die Themenfelder Bildung, Rente, Gesundheit, Familie, Steuern und soziale Balance.